Oktober 2018

Pappas Mitarbeiter machen den

SUV


Härtetest


SIE SIND FESCH, PRAKTISCH, GERÄUMIG, ROBUST, SICHER UND VERFÜGEN ZUMEIST ÜBER ALLRADANTRIEB. ABER BEWÄHREN SIE SICH AUCH ABSEITS BEFESTIGTER STRASSEN? WIR BATEN VIER SUV ZUM HÄRTETEST INS ERNSTHAFTE GELÄNDE.

MASERATI, MERCEDES-BENZ, ALFA ROMEO, JEEP

Maserati Levante S

Q4 GranSport

Nina Lang

Pappas Wien

Mercedes-Benz GLC

250d 4MATIC

Martin Schatzdorfer

Pappas Linz

Alfa Romeo

Stelvio 2.0 ATX AWD

Katharina Zutz

Pappas Salzburg

Jeep Compass

Limited 1,4 170 PS

Martin Hyden

Pappas Graz

1

2

3

4

D

as ÖAMTC-Testgelände Stotzing liegt versteckt hinter dem Leithagebirge. Wie ein übergroßes Feld mit ein paar Hügeln, Wäl- dern, Steigungen und Holperpisten. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich der Mehrwert für den Motoristen: Unter der Führung eines arealkundigen Experte  werden die Stotzinger Weiden zum perfekten Testgelände für Fahrzeuge mit Allradan-

trieb. Und so zur Herausforderung für Aufhängungen, Reifen, Stoßdämpfer und Antriebswellen. Vier SUV von groß bis klein, von nobel bis robust, von teuer bis preiswert wollten wir auf den Wiesen von Stotzing auf den Zahn fühlen. Herausfinden, wie weit sie im Fahr- zeugangebot ihrer Hersteller doch noch von echten Geländeautos entfernt sind.

Und damit auch vier Menschen ihrem täglichen Arbeitsgerät insofern ein Stück weit näherbringen, als dass sie zur Theorie auch die Praxis kennenlernen. Die vier Menschen, das sind Katharina Zutz, Nina Lang, Martin Schatzdorfer und Martin Hyden. Alle haben sie schon einmal mit Features wie Differenzialsperre, Hill Descent Control, Schlechtwegefahrwerk oder Luftfederung zu tun gehabt. Noch nie haben sie diese im echten Leben ausprobiert. Für das „Erfahren“ derartiger Sonder-Situationen ist ein kundiger Fachmann vonnö- ten: Christian Karlberger ist Chefinstruktor Offroad bei der ÖAMTC Fahrtechnik und kennt das Gelände in Stotzing wie seine

Westentasche. Er hilft uns, den geplanten Härtetest in eindrucksvoller Weise abzuhalten, ohne dabei die Fahrzeuge mit übermäßigen

Beanspruchungen zu beschädigen. Und damit sind wir schon bei den Autos angelangt. Mit in den Gatsch dürfen ein Maserati Levante, ein Mercedes-Benz GLC, ein Jeep Compass und ein Alfa Romeo Stelvio. Alle Autos verfügen über Allradantrieb, alle Autos sehen ver- dammt gut aus. Und alle vier Proponenten sind im normalen Leben eher selten dort anzutreffen, wo andere Baustoffe als Asphalt ihren Reifengummi küssen. Einen Luxus-SUV über schroffe Felsen, glitschige Wiesen oder durch extreme Schräglagen zu manövrieren, fällt zunächst allen Beteiligten schwer. Aber Nina hat den Maserati Levante nun mal von Pappas Wien hergefahren, also muss auch sie ihn ins Gelände prügeln. Die Luftfederung erlaubt ein akkurates, unkompliziertes Höherstellen des gesamten Fahrwerkes inklusive Karos- serie, womit sowohl Verschränkungen als auch das Einsteigen ineher schroffe Steilhänge leichterfallen. Auf der felsigen Bergauf- Übung überrascht der Luxus-Italiener schließlich. Hier hätte man von ihm ein früheres W.-o.-Geben erwartet. Respekt!


Ein Mitbewerber kommt ebendort nicht so weit wie erwartet, was an einem Feature liegt, das ihn an anderer Stelle auszeichnet; Von seiner DNA her ist der Jeep Compass der echteste Geländewagen der Auswahl – was ihm ein straffes Fahrwerk beschert, das sich bei schwierigen Bergaufpassagen etwas zu vehement gegen die Fliehkraft stemmt. Dafür spielt der Compass seine Assets mit Bravour in Schräglage oder auf rutschigem Untergrund aus. Und wäre er in der Trailhawk-Ausstattung angetreten, hätte er die versammelte Kon- kurrenz sowieso überall besiegt.

Hier gibt nun der Mercedes GLC unter Einsatz hochentwickelter Allradintelligenz den Klassenbesten. Sein 4MATIC-System mit hochak- tivem Elektronikhirn-Differenzial ließ ihn in traktionsmäßig schwierigen Passagen am wenigsten durchdrehen und somit am weitesten kommen. Er ist nicht nur bergauf über Felsen der Hero, auch die Verschränkung kann ihm wenig anhaben, und beim „Sturz“ bergab hält ihn die Hill Descent Control in der Spur.


Den ziemlich guten Allrounder gibt schließlich der Alfa Stelvio, der herrlich routiniert die diversen Allradherausforderungen

meistert und dabei stets das tut, was ein Alfa immer am besten kann: gut aussehen. Ach ja – ein Offroad-Feature sei ihm wohlwollend zugestanden: Durch stylisch kurze Überhänge vorne wie hinten meistert er die Einstiege in die Steilhänge auch ohne Luftfederung mit Bravour. •